Das etwas andere Riad in Marrakeschs‘ Medina

Für Liebhaber des Bohemian Designs ist Marokko schon lange kein Geheimtipp mehr. Nicht selten wird mit einem fast leerem Koffer angereist, um die in der hippiesken Orientstadt erstandenen Wohn-Accessoires unterzubringen.

Nach nur vier Flugstunden (von Wien) taucht man in ein facettenreiches, orientalisches Erlebnis in Marrakesch ein  – ein durchaus positiver Kulturschock.

Bei dem Städtetrip lohnt es sich, eine Bleibe in der Altstadt der orientalischen Königsstadt – der Medina – zu buchen. Bekannte Hotelketten sucht man hier vergeblich. Das Riad, ein traditionelles, marokkanisches Haus mit Innenhof, ist hier der Place to Stay. Einst von Einheimischen als Rückzugsort genutzt, finden heute Touristen ein luxuriöses Domizil, in den zu Gästehäusern umgewidmeten Stadthäusern.

Das Riad Dar-K liegt in der autofreien Medina am nördlichen Rand der bekannten Souks/Märkte, nur wenige Schritte vom Getümmel und dem Gassengewirr entfernt.

Das vor acht Jahren nach Marokko ausgewanderte belgisch-französische Besitzer-Paar hat das Atriumhaus gekauft und 2 Jahre liebevoll restauriert. Entstanden ist ein wunderschönes Gästehaus, das Platz für 11 Personen bietet. Was das Riad Dar-K so einzigartig macht ist seine puristische Gestaltung trotz morgenländischer Bauweise. Orientalischen Kitsch findet man hier nicht. Einem sehr dezenten Farbschema treu bleibend, ist das Riad perfekt abgestimmt eingerichtet, ohne viel Chichi oder überflüssiger Dekoration.

Für den Fußboden, die Wände sowie die Bäder wurde sandfarbener Tadelakt verwendet. Auch das Waschbecken und die Badewannen wurden mit dem marokkanischen Kalkputz versehen.

Die noch original erhaltenen Türen und Holzarbeiten wurde in mattem Blau-Grau gestrichen.

Das für Hocker, Betten oder Kleiderablagen verwendete „Treibholz“ wirkt weniger luxuriös, verleiht dem Haus jedoch einen sehr zurückhaltenden Charme im nordafrikanischem Ethnostil.

Das Riad ist etwas Urlauber, die es gerne ruhig und familiär mögen. Die Gastgeber geben gerne Tipps für Restaurants und Shoppingtrips. Auch ein kleiner Orientierungsspaziergang in den Souks bis hin zum Hauptplatz Djeema el Fna war mit inbegriffen.

Wie die meisten Stadthäuser hat auch das Riad Dar-K eine Dachterrasse mit einem großartigen Blick über die Stadt. Der viel zu süße Minztee des Hauses schmeckt uns aber auch bei der schönen Aussicht nicht besser. Die dazu gereichten Nussspezialitäten vom Markt sind dagegen wirklich köstlich.

Nur 5 Gehminuten entfernt ist der Place des Epices und der Souk des Tapis. Hier kann man, nach erfolgreichem Teppichkauf und Souk Shopping verweilen und seine Einkäufe feiern – zum Beispiel im Cafe des Epices oder im Restaurant Nomad gegenüber. Dieser Teil der Medina war für uns weit ansprechender, als der um den Hauptplatz Djemaa el Fna.

Noch näher sind das Musee de Marrakech, die ehemalige Koranschule Medersa Ben Youssef sowie das Maison de la Photographie. Das auf Social Media Kanälen gehypte Restaurant Le Jardin, mit seinem beeindruckenden Innenhof, ist ebenfalls nur ein paar Gehminuten vom Riad Dar-K entfernt.